Eine neue Heimat für AIDS-Waisen
Kein Heim, keine Betreuung, sondern Liebe. Eine neue Familie für Kinder, die ihre Eltern durch AIDS verloren haben. Das war die Idee zur Gründung des Waisenhauses Malaika in Kenia. Mit viel Mut und Idealismus haben Kristiane und Geert Ewert in Njoro (Kenia) ein kleines Paradies geschaffen.
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Am Anfang war die kenianische Sonne, die eine traumhafte Landschaft stündlich mit einem wechselnden Zauber aus Licht übergoss. Da war die Faszination wilder Tierherden wie wandernde Pünktchen in einer ruhenden Natur. Was die Sonne erst später an den Tag brachte: 40 Prozent der Menschen südlich der Sahara leben unter der Armutsgrenze. Das Geld reicht nicht einmal, um satt zu werden. Wovon soll man dann Kondome kaufen? Und Aufklärung – falls überhaupt – würde ein Stigma thematisieren, das in vielen afrikanischen Ländern tabu ist. So konnte sich AIDS über 20 Jahre hinweg nahezu ungehindert durch den Kontinent fressen und eine erschreckende Spur menschlicher Schicksale zurücklassen: 25 Millionen infizierte Menschen und 15 Millionen, die es unverschuldet am härtesten trifft: die AIDS-Waisen. Kinder, die ihre Eltern bis zum Tode gepflegt hatten und dann auf der Straße saßen. Hoffnung? Zukunft? Keine.
Dieser zweite Blick auf Afrika hat dem Plan von Kristiane Ewert und Sohn Geert nichts anhaben können. Im Gegenteil: Da war keine Diskussion, da war kein Zweifel, da lag unausgesprochene Übereinkunft in dem Entschluss: Wir werden etwas tun.
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Die Idee ein Waisenhaus zu gründen war geboren, doch aller Anfang ist schwer: Sie kämpften mit verständnislosen Behörden, sie redeten gegen Mauern, sie wurden belächelt und kauften nun erst recht Grundstücke, bauten Häuser, stellten Personal ein und gründeten Malaika, eine Heimat für Kinder, die beide Eltern durch AIDS verloren hatten. Ein Ort, wo der vorgezeichnete Weg in Verwahrlosung, Kriminalität und Prostitution abbiegen sollte zu Geborgenheit und Zuneigung. Eine neue Familie.
»Wir hatten es uns nicht so schwer vorgestellt«, resümiert Kristiane, die sich 10 Monate im Jahr noch selbst darum kümmert, dass es in Malaika vorangeht. Voran bedeutet, dass heute bereits 32 Kinder zwischen 5 und 17 Jahren in Malaika ein Zuhause haben. Es dauert eine Weile, bis sich die Kinder öffnen können, doch dann zeigen Sie ein großes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuwendung. »Nichts und niemand ist davon ausgenommen«, berichtet Kristina, »auch nicht die Gäste von Chamäleon, die uns auf ihren Reisen besuchen.« Selten wird so schnell Freundschaft geschlossen wie in diesen Stunden und viele von denen, die einmal da waren, bleiben Malaika im Herzen und durch regelmäßige Spenden verbunden.
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Da war die Reisegruppe, die noch während ihres Besuches die Frage stellte, was denn am dringendsten gebraucht würde. Es ist anzunehmen, dass sie keinen Augenblick damit gerechnet hatten, was es sein könnte: ein Kuhstall.
Und es wurde ein Kuhstall. Gespendet von der Gruppe und aufgerundet durch Chamäleon. Die grenzenlose Freude zeigte sich in einer Form, die sich nur Kinderköpfe ausdenken können. Als das nächste Kalb geboren wurde, steckten sie tuschelnd ihre Köpfe zusammen, stimmten über einen Namen ab und malten ihn mit Buntstiften auf ein Plakat. Mit Herzchen verziert baumelte es dem Kalb am Hals. Damit jeder, der zu Besuch kam, sehen konnte:
My name is Chamaeleon!
Besuche Malaika und andere Projekte
Neben dem Waisenhaus Malaika in Kenia gibt es zahlreiche weitere Projekte weltweit, die du auf deiner Reise besuchen kannst. Erlebe aus erster Hand, was der Beitrag von Chamäleon und deine Spende bewirken können. Strahlende Kinderaugen und ein dankbarer Händedruck sagen mehr als tausend Worte.