Bessermachen hat viele Gesichter
Dass jede Reise ökologische, soziale und wirtschaftliche Spuren hinterlässt, war schon immer klar. Wir wollten es wie immer ganz genau wissen und haben zuerst alle relevanten Fakten und Zahlen für jede einzelne Reise zusammengetragen. Und dann, was zu tun ist, um auch etwas zurück zu geben.
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Wie wir den CO2-Fußabdruck jeder Reise berechnen
Wir möchten es ganz genau wissen. Wie viele Emissionen werden bei einer bestimmten Reise verursacht? Welchen Anteil hat der Flug, der Transport und die Unterkünfte. Mit Hilfe der Anwendung »CARMACAL«, die speziell für Reiseanbieter entwickelt wurde, haben wir jede Reise durchkalkuliert. Zusätzlich wird nach Richtlinien der Europäischen Union berücksichtigt, dass Treibhausgase in großen Höhen eine stärkere Wirkung entfalten. Am Ende haben wir einen exakten CO2-Wert, den wir zu jeder Reise ausweisen.
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So schützt du mit deiner Reise den Regenwald
Zu deiner Reise erhältst du dein persönliches Regenwaldstück, das wir auf deinen Namen eintragen und das du mit Hilfe der Koordinaten auf Google Maps finden kannst. Wir stellen den Regenwald unter Schutz und sorgen dafür, dass er nicht zerstört oder gerodet wird.
Um genau herauszufinden, wieviel CO2 im Chamäleon-Regenwald gebunden ist, haben wir ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern das geschützte Gebiet in Ecuador geschickt. Sie haben auf Grundlage der Biomasse berechnet, dass 69 Quadratmeter Regenwald einer Tonne CO2 entsprechen.
Wenn der Regenwald vor Abholzung geschützt ist, bleibt das CO2 gebunden und kann keine schädliche Klimawirkung in der Atmosphäre entfalten. So schützt du mit uns das Klima und hilfst darüber hinaus, die Artenvielfalt in diesem einzigartigen und bedrohten Biotop zu erhalten.
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Lokaler Verdienst – es zählt, was bleibt
Nachhaltigkeit hat für uns nicht nur etwas mit Ökologie zu tun. Genauso wichtig ist für uns, ob die Köchin in Ihrer Unterkunft von ihrer Arbeit leben und ihr Kind in die Schule gehen kann. Ob durch unsere Besuche Arbeitsplätze geschaffen werden und welche sozialen Hilfsprojekte in der Region unsere Hilfe benötigen. Diese Fragen beantworten wir immer wieder für jedes Reiseland und sorgen dafür, dass bei jeder Chamäleon-Reise ein Großteil der Einnahmen vor Ort bleiben. So stärkst du mit deiner Reise die lokale Wirtschaft unserer Reiseländer.
Die Chamäleon-Regenwaldstudie
Wir haben ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gebeten, im Chamäleon-Regenwald eine umfangreiche Studie durchzuführen. Im Zentrum der Studie stand die Frage, wieviel Kohlenstoffdioxid der Regenwald gebunden hält. Außerdem wollten wir uns ein Bild der Artenvielfalt in den geschützen Gebieten machen. Carolina Enríquez war als Biologin bei der Untersuchung dabei und erzählt uns im Folgenden mehr über die Chamäleon-Regenwaldstudie.
Carolina, du warst als Biologin an der wissenschaftlichen Untersuchung des Chamäleon-Regenwalds beteiligt. Erzähle uns bitte etwas über dich.
Mein Name ist Carolina Enríquez, ich bin Ecuadorianerin und ich lebe derzeit in Quito. Ich bin studierte Biologin mit einem Titel der Katholischen Universität Ecuadors. Zusätzlich habe ich ein Master-Programm im Fach Ökologie in der nordbrasilianischen Stadt Belém absolviert. Nachdem ich mein Studium in Brasilien beendet hatte, bin ich nach Ecuador zurückgekehrt, um meine Arbeit fortzusetzen.
Momentan führe ich als selbstständige Umweltberaterin Projekte in den Bereichen Umweltschutz und Ökologie durch. Ich spezialisiere mich dabei auf einen holistischen Ansatz, der alle ökologischen Aspekte einschließt, und auf Flora und Fauna in aquatischen Ökosystemen.
Eines der wichtigsten Projekte, an denen ich teilgenommen habe, war die Verbesserung der Wasserqualität im unteren Einzugsgebiet des Flusses Pastaza. Ziel des Projekts war unter anderem die Verbesserung der Lebensbedingungen der indigenen Gemeinschaften, die entlang des Flusses leben.
Wie wurde die Untersuchung im Chamäleon-Regenwald durchgeführt? Welche Verfahren wurden angewendet und was war deine Aufgabe?
Meine Aufgabe im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung war die Koordination des Biologen-Teams und die planmäßige Ausführung der Datenerhebung. Anschließend wurden die Daten systematisiert und im finalen Projektbericht ausgewertet, der an die Rainforest Foundation übergeben wurde.
Die Messung des gespeicherten Kohlenstoffs wurde durch die Forstingenieure in unserem Team ausgeführt. In abgesteckten Parzellen wurde der Umfang der dort wachsenden Bäume vermessen und auf dieser Basis die vorhandene Biomasse und damit der gespeicherte Kohlenstoff berechnet. Die Hochrechnung der Werte von den Parzellen auf die Fläche der Stiftung ergab schließlich die Gesamtmenge des gespeicherten Kohlenstoffs im Chamäleon-Regenwald.
Im Rahmen der Untersuchung der Artenvielfalt wurden außerdem verschiedene Methoden angewendet, um die vorkommenden Tierarten zu identifizieren und zu zählen.
»Der Regenwald im Amazonasgebiet speichert Kohlenstoff und bietet einer Vielzahl an Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. Die Rainforest Foundation leistet hier wichtige Arbeit für den Klima- und Artenschutz.«
Carolina Enríquez, Biologin
Zu welchem Ergebnis kam die Untersuchung? Warum ist es wichtig den Regenwald in der Pastaza-Region zu schützen?
Im Untersuchungsgebiet wurde wertvoller Primärregenwald identifiziert, der sensible Flora und Fauna beherbergt. Diese Pflanzen und Tiere sind wichtige Bestandteile des Ökosystems des oberen Amazonasbeckens.
Das Stiftungsgebiet der Rainforest Foundation liegt im ecuadorianischen Amazonasbecken, das eines der Regionen mit der höchsten Biodiversität weltweit ist. Es ist äußerst wichtig, dass diese Rückzugsorte für Flora und Fauna geschützt werden, da die Zerstörung von Lebensräumen durch menschliche Einflüsse immer weiter zunimmt. Die geschützten Gebiete helfen, das Ökosystem stabil zu halten – was auch im Interesse des Menschen ist. Schließlich sind wir darauf angewiesen, dass sauberes Wasser zur Verfügung steht und Treibhausgase vermindert werden.
Gibt es eine lustige Anekdote von eurer Forschungsarbeit im Regenwald? Was war unerwartet und überraschend für euch?
Ich hatte nicht erwartet, dass wir im Regenwald der Rainforest Foundation keinen Handyempfang haben würden, denn inzwischen ist die Netzabdeckung in Ecuador eigentlich sehr gut. Wir konnten so ein paar Tage abschalten und die Zeit nutzen, um konzentriert in Verbindung mit der Natur zu gehen. Eine andere schöne Überraschung war der Wasserfall nahe unserer Unterkünfte im Untersuchungsgebiet, wo wir uns nach der Arbeit wunderbar erholen konnten.
Eine lustige Anekdote ist, dass sich einer der Botaniker unserer Forschungsgruppe zusammen mit dem Guide der Stiftung im Gebiet Los Terrenos de Mera verirrt hat. Erst nach einigen Stunden und mit Hilfe von GPS gelangten sie zu einer schlammigen Straße und erreichten die Unterkunft bei Einbruch der Nacht.
Was Nachhaltigkeit für Chamäleon bedeutet
Nachhaltigkeit ist für uns noch mehr als der Schutz der Umwelt. Für uns geht es auch immer darum, kulturelle Identität zu erhalten, Verdienstmöglichkeiten für Einheimische zu schaffen und Kindern in den Reiseländern mit Bildung und sozialen Projekten Wege in eine selbstbestimmte Zukunft aufzuzeigen.